Mikrolegierter Stahl | HC260LA - HC500LA
Die mikrolegierten kaltgewalzten Stähle werden mit Mindeststreckgrenzen von 260 bis 500 MPa hergestellt. Die hohen Festigkeitseigenschaften resultieren aus einer Ausscheidungshäftung durch feinst verteilte Karbonitride sowie einem feinkörnigen Gefüge. Bereits sehr geringe Mengen der Elemente Titan und/oder Niob im Bereich von einigen 0,01 % ergeben eine deutliche Erhöhung der Streckgrenze und Zugfestigkeit. Die zusätzlich erforderliche Mischkristallverfestigung wird über die Legierungselemente Mn, Si und durch Zulegieren von P erreicht.
Im Vergleich zu Tiefziehstählen werden für mikrolegierte Stähle erhöhte Mindestwerte für Streckgrenzen und Zugfestigkeit zugesichert. Durch diese Eckdaten ist eine sichere und praxisgerechte Betriebsfestigkeitsbewertung möglich. Mit höherer Streckgrenze und Zugfestigkeit steigt auch das Schwingfestigkeitsniveau.
Mikrolegierte Stähle haben eine hohe Fügeeignung und sind sowohl in artreinen als auch in Mischverbindungen mit anderen gängigen Stahlsorten schweißgeeignet. Voraussetzung sind auf den Werkstoff abgestimmte Schweißparameter.
Mikrolegierte Stähle eignen sich besonders für struktur- und crashrelevante Teile, wie z. B. Träger. Die Bauteilgeometrie und der Umformmethodenplan sollten dem Festigkeitsniveau angepasst werden. Auf diese Weise können die individuellen Vorteile optimal genutzt und die Stähle damit für komplexe Ziehteile eingesetzt werden. Insbesondere für mehrstufige Umformprozesse ist diese Werkstofffamilie gut geeignet.
Aufgrund ihres guten Verarbeitungsverhaltens lassen sich mikrolegierte Kaltumformstähle unter anderem im Fahrzeugbau in der Rohkarosserie, insbesondere im Bereich der crashrelevanten Strukturteile wie Träger und Säulen sowie in industriellen Anwendungen einsetzen.
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